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Das Projekt Kommune Inklusiv Schneverdingen endete am 30.06.2023, weswegen diese Projektwebsite seither nicht weiter aktualisiert wird. Die gute Nachricht: Die Arbeit für das Thema Teilhabe wird durch eine Kooperation mit der Stadt Schneverdingen und der Lebenshilfe Soltau e.V. weiter fortgeführt! Zu unseren neuen Kontaktdaten ►


GERT – Der Alterssimulationsanzug

GERT ist aus dem Koffer

Im November 2021 war es endlich soweit und die Projektgruppe hat an einer  professionellen Schulung im freiRaum teilgenommen. Im Vorfeld gab es natürlich einige Fragen. Wie wird GERT angelegt? Welche Hygiene-Maßnahmen sind zu beachten? Was ist zu beachten, während jemand GERT trägt? Wie muss GERT gepflegt werden, damit er möglichst lange hält? Auf all diese Fragen hatte Thomas Moll, der Bruder des GERT-Entwicklers, eine Antwort. Er selbst stellt den Anzug auf Messen, bei Jugendlichen, bei Geschäftsleuten, bei Pflegenden und vielen anderen Gruppen und Gelegenheiten vor. Daher konnte er viele wertvolle Tipps und Tricks aus seinem Erfahrungsschatz geben

Natürlich durfte bei aller Theorie die Praxis nicht fehlen. Jedes Projektgruppenmitglied hatte die Gelegenheit den Anzug selbst einmal am eigenen Leib zu testen und einer anderen Person anzulegen. Hier hat die Prjektgruppe unter anderem erfahren, wie es ist Stufen zu steigen mit eingeschränktem Sichtfeld, oder Kleingeld zu zählen mit eingeschränkter Beweglichkeit der Hand.
Bei aller Ersthaftigkeit des Themas hatten alle Beteiligten viel Spaß bei der Schulung.

Diesen Elan wollen wir nutzen und im nächsten Schritt gemeinsam ein Konzept ausarbeiten, damit GERT bald nicht nur den Koffer sondern auch den freiRaum verlässt.


Endlich neues von GERT

Lange Monate hat GERT nun sicher verpackt in zwei Koffer im Schrank gelegen. Bedingt durch die Corona-Pandemie hat uns die Fantasie - und auch der Mut - gefehlt, an Einsatzmöglichkeiten für den Alterssimulationsanzug zu arbeiten. Denn es war für uns vollkommen unabsehbar, wann und wie ein Einsatz möglich sein würde.

Inzwischen hat sich die Situation geändert. Mit existierendem Hygienekonzept ist ein Einsatz von Alterssimulationsanzügen möglich.
Zeit also, dass GERT seinen Schrank verlässt.
Doch wer soll ihn wie nutzen können? Daran arbeitet nun eine Projektgruppe. Bei einem ersten Treffen Mitte Oktober haben wir uns über verschiedene Einsatzmöglichkeiten ausgetauscht. Doch bevor wir so richtig aktiv in die Konzeptarbeiten eintauchen, wird es eine professionelle Schulung für die Handhabung des Anzugs geben. Auf Grundlage der gemachten Erfahrungen erstellen wir dann gemeinsam ein Konzept.

Sie würden den Anzug gern in der pädagogischen Arbeit einsetzen?
Oder Sie finden die Idee interessant, mit dem Anzug Ihr Unternehmen oder Ihr Vereinsangebot auf bestehende Barrieren zu prüfen?
Dann freuen wir uns, wenn Sie sich in den Planungsprozess einbringen - damit das entstehende Konzept zu Ihren Bedürfnissen passt!
Melden Sie sich gern im Projektbüro ►.

Natürlich sind Sie auch herzlich willkommen, wenn Sie die Einsätze von GERT begleiten möchten. Auch in diesem Fall melden Sie sich gern im Projektbüro ►.


Wieso ein Alterssimulationsanzug?

Im Zuge unserer Planungen haben wir uns überlegt, wie wir bei der Bevölkerung mehr Verständnis für Menschen mit Behinderung wecken können. Schnell wurde uns klar, dass es am besten ist, eigene Erfahrungen zu machen.

Doch wie kann man körperliche Beeinträchtigungen erlebbar machen?
Die Maßnahme, die wir uns vorstellten umsetzen zu können, nannten wir Erlebniskoffer, bzw. Erlebnisparcours - Blindheit, Gehörlosigkeit, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten.

Bei unseren Recherchen für dieses Angebot stießen wir dann schlussendlich auf GERT.

GERT ist ein Alterssimulationsanzug. Mit einer schweren Weste, Gewichten an Knöcheln und Handgelenken, bewegungseinschränkenden Manschetten an Ellenbogen und Knien sowie Handschuhen, Ohrstöpseln und gelbgetönter Brille simuliert GERT die typischen Altersbeeinträchtigungen. Man altert sozusagen in 10 Minuten um 20 bis 30 Jahre oder mehr.

 

Sobald man den Alterssimulationsanzug angelegt hat, wird man mit dem Alltag konfrontiert. Kleinere Besorgungen im Supermarkt, Spaziergänge zu Bank und Apotheke, Kleingeld aus dem Portemonnaie suchen – diese Aufgaben müssen bewältigt werden und erweisen sich häufig als ganz schön knifflig.

Zusätzlich zu GERT haben wir auch noch einen Rollstuhl, einen Brillenkoffer samt Langstock, mit dem verschiedene Augenkrankheiten simuliert werden können, sowie einen Hemiparese-Anzug, mit dem man den Umstand einer halbseitigen Lähmung erleben kann.

Diese vier Einschränkungen können separat als auch im Paket genutzt werden, also können vier Mitglieder einer Gruppe diese Erfahrungen machen und später den anderen Gruppenmitgliedern davon berichten. Die Teilnehmer, die nicht aktiv an den Erfahrungen teilhaben, bekommen eine besondere Beobachterrolle. Sie sollen die Probanden ganz genau im Auge behalten und auch das Umfeld. Wie reagieren Passanten? Wie wird geschaut? Wer bietet Hilfe an? Welche Probleme werden erkannt? Was müsste passieren, damit die Probanden nicht mehr teilhabebeschränkt sind?

Am Ende werden die Beobachtungen und Erlebnisse noch einmal aufgearbeitet und man ist eine starke Erfahrung reicher. Jetzt planen wir, GERT fachlich begleitet in Gruppen auf die Reise zu schicken. Sollten Sie Interesse haben, melden Sie sich gerne im Projektbüro.